29
Okt
2017

Layout | Believe

Wo fang ich an? Vergangenes Wochenende bin ich zum ersten Mal in einem Kraftdreikampf-Wettkampf an den Start gegangen, eine Sache über die ich hier im Vorfeld wenig bis gar nicht berichtet haben. Basteltechnisch hat sie aber schon in einigen Projekten ihren Niederschlag gefunden.

Unter anderem in diesem Layout, das gut 14 Tage vor dem Wettkampf entstanden ist. Das Bild ist zwar schon etwas älter und ich glaube auch gar nicht aus der Zeit der direkten Wettkampfvorbereitung, aber es passt vom Ausdruck einfach perfekt zu der Geschichte die ich hier erzählen wollte. Eben jene rahmt das Bild. Jupp, ganz schön viel Text… Wenn du ihn nachlesen magst, findest du ihn weiter unten.

Im Wesentlichen geht es um meinem „Kampf“ mit dem Selbstzweifel und wie schwer ist doch manchmal ist, an sich selbst zu glauben. Aber lies doch einfach selbst, falls es dich interessiert…

The Story

Es sind die letzten Wochen vor meinem ersten Wettkampf im Powerlifting bzw. Kraftdreikampf. Und so langsam verlässt mich von Zeit zu Zeit der Mut. Also eigentlich nicht wirklich, denn nach wie vor gilt die Grundeinstellung: Was kann schon schief gehen?! Nichts! Doch dann kommen die Zweifel. Bin ich wirklich stark genug? Immer wieder denke ich, dass ich ja nur „Baby-Gewichte“ bewege, dass alles viel zu leicht ist. 75 kg Kniebeuge – mein voraussichtlicher Opener – machen andere nicht mal zum Aufwärmen, weil zu leicht. Ich muss mich dann wirklich selbst zurück auf den Boden holen. Es geht doch gar nicht darum, mich zu vergleichen – schon gar nicht mit Sportlern die in einer ganz anderen Liga unterwegs sind als ich. Ich selbst bin meine einzige Referenz. Ich will einfach nur stärker sein als ich es gestern war. Ich will mein Bestes geben, was auch immer das am Wettkampftag auch sein mag. Daran muss ich mich immer wieder erinnert, um nicht den Glauben an mich und das was ich kann, zu verlieren. Und das ist schwierig, denn es scheint mir, es ist so viel einfacher, zu zweifeln, als an sich zu glauben. Da hilft es, wenn andere an mich glauben und mir den Kopf waschen, wenn ich mal wieder in einer meiner Mini-Krisen aus Selbstmitleid abtauchen will. Insofern war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung, anderen vin meinem Vorhaben zu erzählen. Wenigstens etwas.

Dabei habe ich eigentlich gar nicht zu beklagen: Das Training läuft gut und ich merke, wie ich von Woche zu Woche stärker werde und wie die Bewegungsabläufe immer routinierter werden. Es gab bereits drei Trainings-PRs. Einen in jeder Disziplin: 80 kg Kniebeuge (85 kg wenn man weniger kritisch ist als ich), 50 kg Bankdrücken und 90 kg Kreuzheben ohne Zughilfen. Ein Total von 220 kg. Klingt gar nicht schlecht, aber für eine internationale Qualifikation wären es noch 20 kg zu wenig. Die müssen in den verbleibenden Wochen also noch irgendwie aus der Reserve gelockt werden und sicher in den Tank gehen.

Und da ist er wieder, der Ehrgeiz, der den zweiten Schritt vor dem ersten machen will. Es sind wie zwei Kräfte, die versuchen mich hin und her zu ziehen. In einem Moment übersprudelnd vor Freude und glücklich mit dem Trainingserfolg. Im nächsten Moment bei der kleinsten Kritik zu Tode betrübt und ich würde alles am liebsten sein lassen, weil offensichtlich kann ich es ja eh nicht. So launisch und wankelmütig kenne ich mich schon seit Jahren nicht mehr, aber es zeigt mir, dass dieses Vorhaben mich nicht nur körperlich sondern auch geistig herausfordert, um daran zu wachsen.

Wer hätte das gedacht, dass ich mich je noch mal entscheide, als Individualathlet irgendwo anzutreten. Das hab ich bestimmt seit 20 Jahren nicht gemacht … Im Team war ich nie alleine „Schuld“ und wie ich as jetzt schreibe, wird mir klar, dass ich mich aus Zweifel an mir, meinem Können und meinen Entscheidungen damals lieber verstecken wollte. Jetzt scheine ich doch zumindest so viel Glauben und Vertrauen in mein neues stärkeres ICH zu haben, dass ich bereit bin gegen mich selbst anzutreten – egal, was die Anderen denken oder sagen. Ich kann das. Ich  will das. Und ich werde mein Bestes geben. Ich glaube an mich! Meine Freunde und mein Trainer glauben an mich! Alles wird gut. Die Gewichte werden sich bewegen. Es gibt drei weiße Lichter für mich und ich gehe mit Bestleistungen nach Hause! Daran glaube ich fest!

Das ist sie, die Geschichte meiner Selbstzweifel. Natürlich habe ich auch noch einige dazu auf Lager, wie es mir dann tatsächlich ergangen ist. Aber diese warten noch darauf, das Worte und Bilder zu einander finden bevor ich sie dann hier mit dir teilen kann.

Über ein Feedback freu ich mich wie immer sehr.

Alles Liebe,
Franzi

PS: An dieser Stelle geht noch ein großer Dank an meine PAPIERPROJEKT Kreativ-Team Kollegin und Team-Koordinatorin Andrea, von der ich die „Überreste“ ihres Story Kits „Believe“ von Ali Edwards erstanden habe. Ohne das, wäre diese Geschichte wahrscheinlich nie ans Licht gekommen…

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