Tag 4 – Brain Food Challenge
Aufgewacht und mitgemacht an Tag 4. Ich glaube heute ist ein Tag an dem ich tendenziell lieber mit mir alleine wäre. Gibt’s ja. Ich habe das Gefühl mir hängt es noch nach, dass ich gestern zu wenig getrunken habe. Daumen drücken, dass es besser wird.
07:45 Uhr
Frühstück im Hotel. Ich muss sagen, ich weiß, dass das Frühstück hier im Hotel nicht der Brüller ist. In der Regel machte mir das bisher aber nix, denn mit Joghurt, Ei, Käse und Wurst – auch damals schon ohne Brot/Brötchen – komm ich ja zurecht. Nun wenn sich die Auswahl auf einmal auf Ei mit Ei und Ei beschränkt sieht es interessant aus auf em Teller. Ok, einen Apfel gab es auch noch. Und in weiser Vorraussicht habe ich für meine Fette ja Cashews dabei und zur Abwechslung noch eine gelbe Kiwi erstanden gestern.
Mei, war die Kiwi geil. Ich habe ich in den letzten zwei Montage mittlerweile versucht meinen Obstkonsum runterzufahren, einfach weil ich die Aufnahme von Fruchtzucker verringern wollte. Das tut mir auch gut merke ich. Aber ich kann nix dran ändern: Obst ist einfach mega lecker. Ein Glück, dass ich wirklich nur eine Kiwi hatte sonst hätte das gut und gerne eine Kiwi-Gold-Orgie in der Hotellobby gegeben. Und kurz darauf wahrscheinen einen Fruchtzucker-Flash in meiner Blutbahn. Der Franz außer Rand und Band.
08:58 Uhr
Zweiter Anlauf mit den Zahnpasta-Tabletten. Es ist echt gewöhnungsbedürftig und war schlau von mir, keine Alternative mitzunehmen, sonst würde ich jetzt sicherlich zur Tube greifen. Man muss die erst so im Mund zerkauen mit ein bisschen Wasser und dann geht’s los. Gefühlt blieb bei mir gestern beim ersten Draufbeißen gleich mal alles am Backenzahn kleben. Daher bin ich heute schlauer und zerbeiße die Tablette erst in zwei Hälften und schiebe die dann eine nach links, eine nach rechts. Ausgetrickst! Schäumen tut das ganze wesentlich weniger als konventionelle Zahnpasta, sonst kann ich bisher keine Unterschiede vermelden.
13:42 Uhr
Oje, ich glaube mein Essen war nicht mehr gut. Jetzt sitze ich hier im Zug und mir geht es im Bauch rum. Keine gute Kombination. Ich hoffe es bleibt alles da wo es hin sollte – nämlich drinnen. Dabei dachte ich eigentlich, dass gar nicht so viel schief gehen kann. Wahrscheinlich bin ich nur wieder paranoid, denn geschmeckt hat es eigentlich ganz normal. Trotzdem hab ich vorsichtshalber mal nur die Hälfte gegessen.
14:33 Uhr
Ein Glück, der Bauch beruhigt sich. Das wäre sonst wahrscheinlich auch echt hässlich geworden.
15:49 Uhr
Erneut erfolgreich die nette Zugbegleiterin mit den Knabbersachen abgewehrt. Zum Teufel damit, dabei ist es doch auch noch gratis.
17:24 Uhr
Endlich zu Hause, wo die nächste Lernerfahrung auf mich wartet. Wer noch mehr Fleisch ist muss noch öfter den Müll runterbringen. Klar ich hatte Dienstagabend schnell, schnell gekocht und über den Müll gar nicht nachgedacht. Ich kann es auch dem Grinch nicht verübeln, dass er nicht als erster dran denkt: Ist die Frau aus dem Haus, bring den Müll runter. Äh, nee, da wird kein Reim draus und zwar wirklich nicht.
Auf jeden Fall widerstrebt der Geruch meinem zarten Näschen so sehr, dass ich schnurstracks quasi rückwärts aber mit dem Müllbeutel in der Hand wieder aus der Wohnungstür marschiere. Doch nicht nur das. Gepackt vom dringenden Wunsch großzügig zu lüften, sortiere ich Flaschen (vom Fensterbrett), öffne das Fenster, verspüre den Drang das Fenster zu putzen, aber kann mich gerade noch bändigen, und wische daher erstmal nur das Fensterbrett. Ich denke, dass zahlt dennoch ein kleinwenig auf mein Veränderungsziel mit der Ordnung ein.
18:17 Uhr
Zuckerschock. Tatort: Senfregal. Eigentlich will ich nichts weiter als stinknormalen Senf für in meine Buletten, die es zusammen mit dem Porree aus der Ökokiste zum Abendessen geben soll. Aber ohne Scheiss, jedes verdammte Senfglas – oder Senf aus der Tube, gibt’s ja scheinbar auch – hat ZUCKER auf der Zutatenliste stehen. Was bitte hat der Zucker in meinem Senf verloren? Ein Lichtblick Löwensenf extra scharf. Klar, dass da kein Zucker rein muss bei extra scharf. Aber ich bin halt mehr so der Typ für mittelscharf. Und dann letzte Hoffnung: Dijon Senf. Treffer! Ab in den Einkaufskorb.
18:38 Uhr
Ich habe Rückenschmerzen. Kommt vielleicht heute der Kater? Habe nach „Fahrplan“ – ja ich habe nachgeschlagen – bin ich doch ab heute in der „du nervst“-Phase. Würde ja passen nach meinem morgendlichen Gefühl, gern allein sein zu wollen.
Meine Theorie: Ich habe ja aus bekannten Gründe mehr als die Hälfte meines Mittagessens eingebüßt. Folge, sehr hungrig. Also wirklich sehr hungrig. Daher jetzt Rückenschmerzen. Ob das eine Logik ist, die aufgeht werde ich wohl mal bei Carsten erfragen müssen.
18:46 Uhr
Der Moment in dem man feststellt, dass man gar keinen Porree gekauft hat.
19:59 Uhr
Wohl gesättigt, dank Buletten und dem Porree-Ersatz-Gemüse besser bekannt als Rosenkohl, stelle ich fest die Rückenschmerzen sind weg und nehme das als Beleg für meine Theorie.
Übrigens habe ich heute das erste Mal mit Ghee (= erklärte Butter) gebraten und bin hellauf begeistert. Vor allem, weil meine Buletten nicht mehr nach Kokos schmecken. Yes! I like!
Fazit
Entgegen meiner Vermutung heute sei ein Tag zum Alleinsein und der Prognose aus dem exemplarischen Verlauf der 30 Tage, war jegliches Zusammentreffen mit anderen Menschen durchaus gut gelaunt. Sowohl ich als auch das Gegenüber. Also alles im grünen Bereich.
Und ich freue mich total, dass ich erste Resonanz auf mein Geschreibsel hier bekomme! Das ist super! Klar mach ich die Challenge in erster Linie erstmal für mich, aber wenn ich es teilen kann, wenn sich damit auch bei anderen etwas verändert, dann ist das noch viel toller. Schließlich will ich ja auch, dass die Menschen in meinem Umfeld möglichst genau so lange gesund und fit bleiben wie ich. Was soll ich denn dann irgendwann allein hier auf dieser Welt – alt und grau und (hoffentlich) gesund?
Antworten auf die Frage nehme ich gern entgegen. 😀
Franzi